Training und Therapie für Kleintiere - Landau/Isar

Pfotenhilfe mal ANDERS

Hunde - ABC

A

Abruf: Damit bezeichnet man den Rückruf des Hundes ("Hier!"); dieses Kommando gehört zu den fünf Basissignalen ("sitz", "platz", "nein", Leinenführigkeit), mit denen man aus den meisten brenzligen Situationen unbeschadet herauskommt - vorausgesetzt, die Kommandos sitzen wirklich sicher!

Abbruch: Man bezeichnet damit das sofortige Stoppen ("Nein!", "Aus!") einer Handlung des Hundes, was in brenzligen Situationen sehr wichtig sein kann. Dieses Signal gehört zu den fünf Basissignalen (s. Abruf).


B

Beisshemmung: Im gemeinsamen Spiel mit anderen Hunden (spätestens bis zur 20. Lebenswoche) und auch im Spiel mit uns Menschen muss der Welpe lernen, seine Zähne richtig dosiert einzusetzen, ohne den Partner zu schädigen; lernt er das nicht, kann das später ernsthafte Folgen mit Verletzungen haben.


C

Collie-Nose: Autoimmunerkrankung, bei der sich die Haut auf dem Nasenrücken des Hundes anfangs entzündlich, später teils geschwürig verändert, der Name stammt daher, dass Collies vermehrt betroffen sind; diese Erkrankung gehört in die Hände eines Tierarztes, die Haut sollte vor allem im Sommer mit einer guten Sonnencreme geschützt werden.


D

Durchfall: Häufiges Problem bei Fütterungsfehlern; sollte Blut oder auffällig viel Schleim im Kot enthalten und dieser farblich deutlich verändert sein oder das Tier einen sehr matten Eindruck, eventuell sogar mit Fieber, machen, sollte ein Therapeut aufgesucht werden. 


E

EinzeltrainingSollte ein Hund mit anderen Hunden Probleme haben oder sich sehr leicht ablenken lassen, ist es sinnvoll, ein Einzeltraining mit dem Tier durchzuführen, um bestehende Probleme in gewohnter und sicherer Umgebung zu beheben.


F

Fremdmotivation: Der Hund besitzt Eigenmotivation, durch die er dazu gebracht wird, etwas gerne zu tun; der Halter kann diese Eigenmotivation aber weiter unterstützen, indem er den Hund zusätzlich motiviert, z.B. durch Leckerlis oder ein beliebtes Spielzeug oder Streicheleinheiten.


G

GeruchssinnDer Hund riecht etwa 1 Million Mal besser als der Mensch - diese phantastische Fähigkeit nutzt man neuerdings immer mehr in der Ausbildung von spezialisierten Hunden: Diabetiker-, Krebs-, Epilepsiewarnhunde - wir wissen gar noch nicht genau, wozu eine Hundeschnauze noch eingesetzt werden kann - es bleibt spannend!


H

Habituation: Durch häufiges und gezieltes Training lernt der Hund, sich an negative Reize zu gewöhnen, so dass diese im Lauf der Zeit für ihn bedeutungslos werden. So kann man durch Habituation das Tier dazu bringen, ein Gewitter, das vorher Probleme gemacht hat, als harmlos zu empfinden, da Blitz und Donner keine Bedeutung mehr haben.


I

Impfung: In Deutschland gibt es keine Impfpflicht für Hunde; man unterscheidet Core-Impfungen, die für alle Tiere dringend empfohlen werden, dazu gehören Tetanus, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose und Staupe. Non Core-Impfungen dagegen kann man zusätzlich je nach Haltungsbedingung oder Einsatz des Hundes geben lassen, z.B. Zwingerhusten, Borreliose, Leishmaniose.


J

Jagdtrieb: Je nach Rasse ist er mehr oder weniger stark ausgeprägt. Grundsätzlich ist er bei jedem Hund vorhanden, da er genetisch verankert ist. Man kann einem Hund den Jagdtrieb nicht abgewöhnen, durch gezieltes und konsequentes Training kann man die Energie jedoch umlenken und somit das Problem kontrollieren.


K

Konditionierung: Man unterscheidet die klassische (basiert auf Gefühlen, Reflexen) und die instrumentelle (basiert auf Belohnung) Konditionierung. Ohne sie wäre die Ausbildung und Erziehung eines Hundes nicht möglich. Konditionierung ist der zentrale Bezugspunkt für jeden Hundetrainer.


L

LeinenführigkeitDamit bezeichnet man die Art und Weise, wie gut ein Hund an der Leine geht, auch unter unterschiedlich starker Ablenkung. Die Leine soll im Idealfall immer etwas durchhängen, der Halter sollte keinen Zug verspüren. Dieses Signal gehört zu den fünf Basissignalen (s. Abruf).


M

Miteinander: Der Hund ist ein Rudeltier; deshalb sind soziale Kontakte zu Artgenossen und auch zu uns Menschen als Teil seines Rudels sehr wichtig. Ein einzeln gehaltener Hund sollte also immer die Möglichkeit haben, mit anderen Hunden zusammenzutreffen oder sehr engen Kontakt mit Halter und Familie im Haus zu haben (Zwingerhaltung ist hier keine Option).



N

Nachahmung: Wenn mehrere Hunde zusammen arbeiten oder spielen, ist es wie bei uns Menschen ganz normal, dass sie sich gegenseitig beobachten. Dabei kann es sein, dass ein Verhalten eines anderen Vierbeiners ohne viel Training einfach übernommen wird - Lernen durch Nachahmung kann man bei ängstlichen Hunden gut einsetzen, indem man den unsicheren Hund bis zum Ende der Übung einfach zusehen und ihn erst zum Schluss seine Lektion machen lässt.


O

Östrogen: Auch bei Hunden sind Hormone im Körper ganz wichtig - so ist das weibliche Hormon Östrogen im Rahmen der Läufigkeit entscheidend, dass es zum Eisprung und damit einer möglichen Trächtigkeit kommt. Es ist allerdings auch dafür verantwortlich, dass das Tier in dieser Zeit zickig ist und ein verändertes, nicht immer erfreuliches Verhalten zeigt.


P

Platz: Dieses Kommando gehört zu den fünf Basissignalen (s. Abruf). Es ist dabei wichtig, dass der Hund komplett mit dem Bauch am Boden liegt und erst auf ein neues Signal wieder aufsteht; dies muss auch unter verschiedensten Ablenkungen funktionieren, um den Hund auch in schwierigen Situationen sicher fixieren zu können.

Pfotenverband:  Bei Pfotenverletzungen ist ein guter Pfotenverband sehr wichtig: Die Wunde wird desinfiziert, mit einer Kompresse abgedeckt, diese wird mit einer Mullbinde fixiert. Auf jeden Fall müssen die Zehenzwischenräume mit Verbandwatte abgepolstert werden, damit die Krallen im Verband nicht zu weiteren Verletzungen führen. Zum Schluss wickelt man den gesamten verletzten Bereich einschließlich Pfote gleichmäßig mit einer selbsthaftenden Binde ein und fixiert diese mit Klebeband, damit der Hund sie nicht gleich wieder abmacht. Um ein dauerndes Belecken oder Beißen am Verband zu verhindern, kann mann ein paar Tropfen Teebaum- oder Lavendelöl drauftropfen, diese Gerüche mögen viele Hunde nicht und  sie lassen dann den Verband in Ruhe.


Q

Qualzucht: Mittlerweile gibt es immer mehr Modehunde, die bestimmte körperliche Auffälligkeiten besitzen, die zwar wir Menschen nett oder gar lustig finden, für den Hund aus gesundheitlicher Sicht alles andere als angenehm und medizinisch als grenzwertig zu betrachten sind - die sehr deformierte Nase beim Mops ist ein Beispiel dafür. Um eine Übertreibung dieser Veränderungen zu unterbinden, hat das Tierschutzgesetz solche sogenannten Qualzuchten verboten.


R

Rute: Das Wedeln mit der Rute (Schwanz) wird fälschlicherweise als Freude verstanden - die Bewegung der Rute drückt lediglich aus, dass der Hund zur Kontaktaufnahme bereit ist, zur Beurteilung seiner Stimmung müssen auch noch Gestik (Körperausdruck) und Mimik (Gesichtsausdruck) hinzugenommen werden.


S

Sitz: Dieses Kommando gehört zu den fünf Basissignalen (s. Abruf). Der Hund muss dabei mit dem Hintern auf dem Boden sitzen und auch sitzen bleiben, bis ein neues Signal erfolgt. Es handelt sich um ein einfaches Kommando, allerdings ist es, wenn es sicher sitzt, in schwierigen Situationen unter Ablenkung unschätzbar wertvoll.

Sichtzeichen: Um ein Signal auf eine größere Entfernung geben zu können, ist es sinnvoll, ein Sichtzeichen einzusetzen (z.B. erhobener Zeigefinger für "Sitz" oder flache Hand nach unten für "Platz"), da es eventuell sein kann, dass der Hund das akustische Zeichen (Wortzeichen) nicht klar und deutlich über die Entfernung hören kann.

Scheinträchtigkeit: Nicht kastrierte Hündinnen können  ca. 4-6 Wochen nach der Läufigkeit scheinträchtig werden: Obwohl sie nicht gedeckt wurden, durchlaufen sie trotzdem eine "Trächtigkeit", in deren Verlauf die Zitzen anschwellen (es können sogar wenige Tropfen Milch kommen) und die Hunde ein verändertes Verhalten zeigen können: Das kann von Nestbau über extreme Anhänglichkeit, Zickigkeit oder trauriges Verhalten mit Rückzug alles sein, jede Hündin kann da anders reagieren, manche Tiere zeigen dieses Phänomen überhaupt nicht. Scheinträchtigkeit ist keine Krankheit, verschwindet nach kurzer Zeit von selbst wieder und muss nicht behandelt werden. Sollte sich das Verhalten jedoch sehr stark verändern, kann man sehr gut mit Homöopathie eingreifen.



T

Training: Die Übungseinheiten in der Hundeschule sind lediglich das Handwerkszeug für das Training, das der Halter mit dem Hund in Eigenregie durchführen soll. Damit ein Kommando auch unter Ablenkung richtig sitzt, braucht man je nach Rasse ca. 2000-3000 Wiederholungen, die Hundeschulen sind also lediglich die Impulsgeber für die eigentliche Arbeit mit dem Vierbeiner.


U

Unterwerfung: Man unterscheidet aktive und passive Unterwerfung, bei der aktiven versucht der Hund, die Mundwinkel des Halters zu lecken und sucht bewusst Kontakt, bei der passiven legt sich der Hund auf den Rücken, legt die Ohren an, vermeidet Blickkontakt, verhält sich ruhig und wird von sich aus nicht aktiv.


V

Verstärker: Als Belohnung im Hundetraining werden sogenannte Verstärker eingesetzt; man unterscheidet primäre, sekundäre und tertiäre Verstärker. Je nach Vorliebe des Vierbeiners können das Leckerlis, Spielzeug, Streicheleinheiten oder einfach nur ein nettes, ehrliches Lob sein, damit der Hund eine Übung in Erwartung eines Verstärkers besonders gerne macht.

Vitalwerte: Körpertemperatur 37,5 - 39 Grad, Atmung 10 - 40 Atemzüge pro Minute, Herz 80 - 120 Schläge pro Minute (großer Hund) und 100 - 120 Schläge pro Minute (kleiner Hund)

W

Wortzeichen: Man kann im Training mit Wortzeichen ("Sitz") oder auch Sichtzeichen (erhobener Zeigefinger für "Sitz", s.o.) oder beiden Zeichen in Kombination arbeiten, um später bei Bedarf eines davon wieder auszuschleichen, wenn man das will. Grundsätzlich ist es erwiesen, dass Hunde auf Sichtzeichen, also auf Gesten, besser reagieren, viele Hundetrainer arbeiten gerne mit der Kombination.


XYZ

Zwingerhusten: Virale Erkrankung der oberen Atemwege, die hoch ansteckend ist und häufig bei Haltung von mehreren Hunden auftritt. Ein typisches Symptom ist ein trockener, oft über Wochen anhaltender und erschöpfender Husten für den Hund. Eine Impfung ist eine gute Möglichkeit, diese Krankheit v.a. bei Mehrfachhaltung zu verhindern.

 






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